Javascript aktivieren!

‘Die Mystique der Erleuchtung’ – U.G. Krishnamurti ‘Die Mystique der Erleuchtung’ – U.G. Krishnamurti
(Hinweis: Diese Seite enthält bezahlte Links!)
Sie können es sich gar nicht vorstellen, in welchem Ausmaß Sie im jetzigen Zustand vom Denken durchdrungen sind und wie sehr es in das... ‘Die Mystique der Erleuchtung’ – U.G. Krishnamurti

Krishnamurti, Mystique

[responsivevoice_button voice=”Deutsch Female” buttontext=”Hören!!”]

Die Menschen nennen mich einen ‘erleuchteten Mann’- ich verabscheue diesen Ausdruck – sie können kein anderes Wort finden, um die Art und Weise zu beschreiben, wie ich funktioniere. Gleichzeitig weise ich aber darauf hin, dass es so etwas wie Erleuchtung gar nicht gibt. Ich sage das, weil ich mein ganzes Leben lang danach gesucht habe; ich wollte ein erleuchteter Mensch sein, und ich habe entdeckt, dass es so etwas wie Erleuchtung überhaupt nicht gibt – also stellt sich auch die Frage nicht, ob ein bestimmter Mensch erleuchtet ist oder nicht. Ich schere mich keinen Deut um einen Buddha aus dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert, geschweige denn um all die anderen Prätendenten, die wir in unserer Mitte haben. Sie sind ein Haufen Ausbeuter, die von der Leichtgläubigkeit der Leute profitieren. Es gibt keine Macht außerhalb des Menschen. Der Mensch hat Gott aus Angst geschaffen. Also ist die Angst das Problem und nicht Gott.

Ich habe für mich selbst herausgefunden, dass es kein Selbst gibt, das man erkennen kann – das ist die Erkenntnis, von der ich spreche!!! Sie kommt als ein Vernichtungsschlag. Sie trifft einen wie ein Blitzstrahl. Man hat alles in eine Sache – die Selbsterkenntnis – investiert, nur um am Ende plötzlich herauszufinden, dass es kein Selbst zu entdecken gibt – da sagt man sich doch: “Was zum Teufel habe ich nur mein ganzes Leben lang getan?!” Das erschlägt einen.

Was immer Sie jedoch in dieser Richtung tun mögen oder worauf Sie auch aus sind – das Streben oder die Suche nach der Wahrheit oder der Wirklichkeit – es entfernt Sie aus dem Ihnen eigenen ganz natürlichen Zustand, in dem Sie sich schon immer befinden. Es ist nichts, das man erwerben, erringen oder auf Grund eigener Anstrengung erreichen kann; daher verwende ich das Wort ‘akausal”. Es hat keine Ursache, aber irgendwie kommt die Suche dadurch an ein Ende.

Es ist die Suche selbst, die verhindert, dass das, was schon da ist, auf die ihm eigene Weise zum Ausdruck kommen kann. Die Suche geht immer in die falsche Richtung; demnach ist all das, was Sie als sehr tiefsinnig, alles, was sie als sehr geheiligt betrachten, eine Kontamination Ihres Bewusstseins. Wahrscheinlich mögen Sie dieses Wort nicht, aber alles, was sie als heilig und tiefgründig ansehen, ist eine Kontamination.

Also, ich weise Sie darauf hin, dass Sie auf der falschen Spur sind; und Sie fragen mich: “Was ist die richtige Spur?” Was soll ich denn tun? Sind Sie bereit und willens, die Tatsache zu akzeptieren, dass Sie auf der falschen Spur sind? Das heißt, dass der Lehrer, dem Sie nachlaufen und das Zeug, an das Sie denken, genau die Dinge sind, die verschwinden müssen. Sind Sie bereit, sie aus dem Fenster zu werfen? Sie haben die Hoffnung, dass sie Sie eines Tages dahin führen werden, wo Sie hinwollen – das ist das Problem, wissen Sie? Ihr Lehrer muss gehen, gleichgültig, wer Ihr Lehrer auch ist. Genau das, was Sie lesen, ist dasjenige, von dem Sie frei sein müssen. Viele von Ihnen werden verletzt sein und mit den Füßen trampeln, wenn ich Sie darauf hinweise.

Wenn Sie nach irgendetwas suchen und etwas wollen, dann ist das erste, das Sie tun müssen, radikal alles wegzuwerfen, all die Dinge, an denen Sie hängen!

Sie müssen das Ganze über Bord werfen, ansonsten gibt es keine Chance für Sie, Sie selbst zu sein!!! Wenn Sie einem Weg folgen, es ist gleichgültig, welchem Pfad, wird er Sie immer in die Irre führen. Wenn Sie sich aus dem, was ich sage, etwas zusammenreimen, dann sind Sie mit Leib und Seele verloren, und wenn es einen Gott gibt, dann muss er, aus seiner großen Gnade heraus, alle erretten.

Ich selbst kenne das Terrain nicht. ICH GEHE EINFACH!

Sie können von so vielem sprechen – Binsenwahrheiten wie “Sei gut. Sei weise.” Aber das hat überhaupt keinen sozialen Gehalt: das kann nicht benutzt werden, um die Welt zu verändern, die Welt zu reformieren, einen neuen Menschen, eine neue Welt zu schaffen – all das ist leeres Gerede. Vielleicht tun es manche Menschen wirklich, um anderen zu helfen – das ist in Ordnung – tun Sie irgendetwas – wenn es funktioniert, dann ist es gut. Aber so etwas vorzuschlagen, während man genau weiß, dass es nicht funktionieren wird, ist nicht richtig – “Lasst uns Ihnen ein paar neue Spielsachen geben, all die traditionellen Sachen haben nicht funktioniert, also sind hier ein paar neue Spielsachen, extra aus Japan importiert” (oder der Himmel weiß, woher sonst). Was tun Sie? Sie tun überhaupt nichts; Sie wiederholen jetzt neue Sätze, neue Worte, neue Redewendungen – das ist alles, was Sie tun.

Sie akzeptieren die Tatsache nicht, dass all dies eine Verunreinigung des Bewusstseins ist!

Was immer Sie als heilig und außergewöhnlich betrachten – das Buddhabewusstsein, das  Christusbewusstsein, das Krishnabewusstsein – ist eine Verunreinigung des Bewusstseins. Es muss sich selbst reinigen: all das, all dieser Unrat – alles, was heilig ist – muss gehen. Ansonsten besteht da eine Abhängigkeit. Sie erleben etwas Außergewöhnliches und gründen eine Organisation, Krishnabewusstsein oder so etwas. Diese Organisationen sammeln zwanzig Millionen Dollar ein und veröffentlichen Bücher, so dass sie diese dummen Dinge an die anderen weitergeben können, um sie das auch erleben zu lassen.

„Ein ‘moralischer Mensch’ ist ein Feigling. Ein ‘moralischer Mensch’ ist ein ängstlicher und gehemmter Mensch – deshalb übt er sich in Moral und sitzt über andere zu Gericht. Und wie groß seine gerechte Entrüstung ist!“

„Der Mensch ist immer eigennützig, und er wird es solange bleiben, wie er die Selbstlosigkeit als Tugend predigt. Ich habe nichts gegen selbstsüchtige Menschen. Ich will nicht über Selbstlosigkeit sprechen, dafür gibt es einfach keine Grundlage.“



Der Wunsch nach Erleuchtung ist Selbstsucht!

Auch das Verteilen milder Gaben des reichen Mannes geschieht aus Eigennutz; er möchte als großzügiger Mensch in Erinnerung bleiben. Sie werden ihm ein Denkmal errichten. Ich habe überhaupt nichts gegen die elementaren Vergnügungen, denen Sie sich hingeben. Was immer Sie auch tun, ich habe nichts dagegen. Weil Sie denken, es gäbe etwas Interessanteres als das, was Sie gerade tun, entsteht Unruhe – denn Sie glauben, es gäbe eine ‘ideale Methode’ und eine ‘perfekte Weise’, die Dinge zu tun. Warum ist das so?

Am Ende Ihres Lebens werden Sie sagen, dass Sie Ihr ganzes Leben vergeudet haben. Sie tun nichts, um sich zu ändern; Sie haben ein ‘künftiges Leben’ erfunden. Ihre Unzufriedenheit ist gekünstelt. Man hat Ihnen gesagt, Sie sollten sich in Bedürfnislosigkeit üben. Sie haben nun dreißig oder vierzig Jahre lang Bedürfnislosigkeit geübt, und immer noch empfinden Sie Begierden!!! Also muss da doch irgendwas nicht stimmen. An den Sehnsüchten und Begierden kann es nicht liegen; aber etwas kann da doch nicht stimmen mit denen, die gesagt haben, Sie sollten Begierdelosigkeit praktizieren. Die Begierden sind eine Realität!!

Das Begehren an und für sich kann nicht falsch sein, denn es ist schließlich vorhanden. Der Zorn an sich kann doch nicht falsch sein, denn er ist da. Sie reden von einer Energie, die diese Menschen als Gott, oder Gott-weiß-was, definiert haben. Sehen Sie nicht, dass es genau dieses Denken ist, das alles zum Problem gemacht hat? Zorn ist Energie. Begierde ist Energie. All die Energie, die Sie brauchen, ist schon vorhanden. Wozu zum Teufel brauchen Sie mehr Energie? Sie zerstören die schon vorhandene Energie durch das Denken. Das Denken allein hat das Problem geschaffen. Ohne Denken gibt es da kein Problem. Was ich sage, ist, dass Sie durch Denken kein Problem lösen können; Denken schafft nur Probleme.

Sie hoffen, Sie könnten das Problem der Begierde durch das Denken lösen, denn Sie haben das Vorbild eines Heiligen, von dem Sie annehmen, er habe die Begierden kontrollieren oder ausmerzen können. Wenn dieser Mann keine Wünsche hat, so wie Sie sich das vorstellen, dann ist er schon tot. Glauben Sie solch einem Menschen nicht. Er baut eine Organisation auf und lebt im Luxus, den Sie bezahlen. Sie halten ihn aus. Er tut das alles, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Es gibt immer einen Narren, der auf so etwas hereinfällt. Hin und wieder lässt er es zu, dass Sie vor ihm niederknien. Sie wären überrascht, würden Sie mit ihm leben. Sie würden den Schock Ihres Lebens bekommen, würden Sie ihn so sehen. Deshalb sind die alle so unnahbar, weil sie befürchten müssen, man könnte sie zu einer ungünstigen Zeit erwischen.

Machen Sie sich nichts vor! Nur die panische Angst lässt uns überleben.

Meine Überzeugung ist, dass wir – nicht aus Liebe, nicht aus universeller Brüderlichkeit und all diesem Zeug, sondern aus der panischen Angst heraus, uns selbst zu liquidieren – lernen werden, zusammen zu leben. Man kann keinen anderen verletzen – nicht psychisch, sondern physisch – ohne sich selbst wehzutun.

Nur wenn wir das erkannt haben, werden wir es lernen, miteinander zu leben. Solange der Einzelne nur seine eigene Sicherheit sucht, kann es keine generelle Sicherheit geben. Wir reden auf internationalem Gebiet von ‘Entspannung’, aber das muss bis auf die Ebene der individuellen Beziehungen durchsickern. Nur dann wird Zusammenleben möglich sein, und nicht durch dieses Gerede von der ‘Einheit des Lebens’ und der ‘universellen Bruderschaft’ – das hat bisher nichts genützt und wird es auch in Zukunft nicht tun. Nur die panische Angst wird uns dazu bringen, friedlich zusammenzuleben, ob uns das gefällt oder nicht. Sie können einen Revolver nehmen und den stärksten, mächtigsten Mann der Welt für sich tanzen lassen – das ist eine Tatsache.

Der natürliche Zustand

Der natürliche Zustand ist nicht der Zustand eines selbstverwirklichten Menschen, der zur Erkenntnis gelangt ist; er ist nicht etwas, das geleistet oder erlangt werden kann; er ist kein Ding, das durch den Willen geschaffen werden nkann; ER IST DA – er ist der lebendige Zustand. Genau dieser Zustand ist die funktionale Aktivität des Lebens. Und mit ‘Leben’ meine ich nicht etwas Abstraktes; es ist das Leben der Sinne, die auf natürliche Weise, ohne das Dazwischentreten des Denkens, funktionieren. Das Denken ist ein Eindringling, der sich in die Angelegenheiten der Sinne einmischt. Sein Streben ist auf Profit gerichtet:  Das Denken lenkt die Aktivitäten der Sinne so, dass es etwas aus ihnen herausholen kann, und es benutzt sie, um sich selbst Kontinuität zu verschaffen.

Sie können es sich gar nicht vorstellen, in welchem Ausmaß Sie in Ihrem jetzigen Zustand vom Denken durchdrungen sind und wie sehr es in das Funktionieren jeder Zelle Ihres Körpers eingreift. In den natürlichen Zustand zu kommen bedeutet, dass jede  einzelne Zelle, jede Drüse, jeder Nerv im Körper gesprengt wird. Es ist eine chemische Verwandlung. Eine Art von Alchemie findet statt. Dieser Zustand hat aber nichts mit den Erfahrungen zu tun, die man mit chemischen Substanzen wie z.B. LSD oder Ayahuasca macht. Das eine sind Erfahrungen, das andere nicht.

Sie werden niemals den ungeheuren Frieden kennenlernen, der immer in Ihnen ist – das ist Ihr natürlicher Zustand. Der Versuch, einen friedvollen Zustand zu schaffen, verursacht in Wirklichkeit innere Unruhe. Sie können lediglich von Frieden reden und einen Gemütszustand schaffen, von dem Sie behaupten, er sei sehr friedlich – aber das ist kein Friede, das ist Gewalt. Es nützt also nichts, Frieden zu üben, und es gibt keinen Grund, Ruhe zu üben. Wirkliche Stille ist explosiv; es ist nicht der tote Geisteszustand, von dem die spirituellen Sucher sagen: “Oh, ich bin im Frieden mit mir selbst! Da ist eine Stille, eine ungeheure Stille!” Das bedeutet überhaupt nichts. Die Energie, das Leben – sie sind ihrer Natur nach vulkanisch, es brodelt die ganze Zeit – so sind sie beschaffen.

Sie können niemals auch nur ein Wort hören!

Hören Sie auf jemand anderen? Das tun Sie nicht; Sie hören nur auf sich selbst. Wenn man den Gehörsinn sich selbst überläßt, gibt es da nur die Schwingung der Töne – die Worte wiederholen sich im Innern wie in einer Echokammer. Dieser Sinn funktioniert bei Ihnen ganz genauso, nur glauben Sie, dass die Worte, die Sie hören, von außerhalb kämen. Verstehen Sie das richtig: Sie können niemals auch nur ein Wort von jemand anderem hören, gleichgültig wie intim Sie mir dieser Person zu sein glauben; Sie hören immer nur Ihre eigene Umsetzung. Das sind alles Ihre eigenen Worte, die Sie hören. Die Worte des anderen Menschen können für Sie gar nicht mehr als nur ein Geräusch sein, eine Schwingung, die vom Trommelfell aufgenommen und auf die zum Gehirn führenden Nerven übertragen wurde. Sie setzen die ganze Zeit über solche Schwingungen um und versuchen sie zu verstehen, denn Sie wollen aus dem, was Sie hören, einen Nutzen ziehen. Das ist ganz in Ordnung für eine Beziehung auf dem Niveau von “Hier ist Geld, geben Sie mir ein halbes Kilo Karotten dafür!” – aber hier liegt auch schon die Grenze der kommunikativen Beziehung, die Sie mit irgendjemandem haben können.

Ohne diese innere Interpretation klingen alle Sprachen gleich, egal ob Ihre spezielle Wissensstruktur eine spezielle Sprache ‘spricht’. Der einzige Unterschied liegt in der Anordnung der Silbenzwischenräume und in der Melodie. Sprachen sind auf unterschiedliche Weise melodisch.

Der Tod

Man kann den eigenen Tod nicht erleben. Die Angst bringt ihn hervor, wenn also die Angst verschwunden ist, gibt es auch die Frage nach dem Tod nicht mehr.

Es gibt keine Möglichkeit, dass Sie etwas über Ihren Tod wissen können, jetzt, oder am Ende Ihres sogenannten Lebens. Ohne dass das Wissen, die Kontinuität des Wissens, an ihr Ende gelangt, kann der Tod nicht stattfinden. Sie wollen etwas über den Tod wissen, Sie wollen das zu einem Teil Ihres Wissens machen. Aber der Tod ist nichts Geheimnisvolles; das Ende dieses Wissens ist der Tod. Was, glauben Sie, wird nach dem Tode weitergehen? Was ist denn da, während Sie leben? Wo ist denn diese Wesenheit? Da ist gar nichts – keine Seele – da ist nur diese Frage nach dem Tod. Diese Frage muss jetzt sterben, damit die Antwort gefunden werden kann.

(Auszug des Interviews mit U.G. Krishnamurti)

DENKE-ANDERS-BLOG via Holofeeling-Bibliothek


Wärmstens Empfohlen:





  • satya

    3. September 2016 #1 Author

    Hat dies auf Satyas Blog rebloggt und kommentierte:
    Einfach genial. Hat meine volle Zustimmung!

    Antworten

  • Anita Müller

    6. September 2016 #2 Author

    Nach meiner Erkenntnis ist es einzig das Mitgefühl welches uns Menschen friedlich zusammen leben lässt. Durch die Empathie, die uns gegenseitig mit dem Herzen erkennen und fühlen lässt, können wir anderen keinen Schaden zu fügen da wir im Moment des Mitgefühls mit Gewalt nur uns selbst verletzen können. Angst jedoch erzeugt nur erneute Gewalt und Furcht ( im Sinne von: jeder ist sich selbst der nächste, Trennung vom ganzen, der Urkraft ) eine Spirale die mit Angst nicht zu bewältigen ist und bestimmt keinen Frieden bringt. Wenn wir jedoch aus der Angst/Trennung ‘herauswachsen’ und uns dem Mitgefühl/der seelischen Verbindung zwischen Menschen zuwenden- ist es nicht das was uns göttlich macht?

    Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Enter Captcha Here : *

Reload Image

Do NOT follow this link or you will be banned from the site!