

Unsere Gehirntätigkeit für Speicheraufgaben ändert sich mit den Jahreszeiten!
BewusstseinNew Science 12. Februar 2016 DENKE-ANDERS-BLOG 0

Der Winter kann uns nach unten ziehen. Und jetzt scheint es so, dass die Jahreszeiten nicht nur unsere Stimmung beeinflussen, sondern auch die Gehirnfunktionen!
Beweise für saisonale Schwankungen beim Menschen sind begrenzt. Die eigene Laune ist wahrscheinlich der am meisten anerkannte Aspekt der menschlichen Gehirnfunktion. Und doch stellt die gegenwärtige Studie zwingende Beweise für vorher nicht gebührend gewürdigte, jährliche Schwankungen der Gehirntätigkeit zur Verfügung, die erforderlich sind, um laufende kognitive Prozesse in gesunden Menschen zu stützen.
Gilles Vandewalle (Foto), von der Universität Liège in Belgien, scannte das Gehirn von 28 Freiwilligen und testete die Aufmerksamkeit und das Arbeitsgedächtnis zu verschiedenen Zeiten des Jahres. Obwohl sich die Testergebnisse mit den Jahreszeiten nicht änderten, zeigten die Tätigkeiten in einigen Gehirngebieten ein Saisonmuster: Im Sommer befindet sich der Höhepunkt für Aufmerksamkeitsaufgaben, während im Herbst die Speicherarbeit ihren Höhepunkt erreicht.
Dies lässt vermuten, dass über das Jahr gesehen, das Gehirn versucht auf unterschiedliche Weise zu arbeiten, um saisonale Faktoren auszugleichen und um eine stabile Leistung aufrechtzuerhalten. Vandewalle spekuliert, dass die Kompensationsmechanismen nicht unbedingt für jeden Menschen funktionieren könnten, beispielsweise für diejenigen, die saisonale, affektive Störungen im Winter bekommen.
Viele Faktoren, wie Beschäftigung und Temperatur, können das saisonale Muster antreiben, aber Vandewalle gibt an, dass die Ergebnisse nahe legen, dass die Änderung der Tageslänge die wahrscheinlichste Erklärung sei. (PNAS, DOI: 10.1073/pnas.1518129113)
Diese Ergebnisse zeigen die bisher unbeachtete, prozessspezifische Saisonalität der Funktionen des menschlichen Gehirns auf, die zu bestimmten Zeiten des Jahres zu intraindividuellen, kognitiven Änderungen und Änderungen in der affektiven Steuerung bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen führen.
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